Russland prognostiziert weitere Lizenzentzüge für Kreditinstitute im Kampf gegen Online-Casinos

Die russischen Behörden beabsichtigen, die Umsetzung der Rechtsvorschriften zur Bekämpfung illegaler Online-Glücksspiele strenger zu überwachen. Vor diesem Hintergrund sagen Experten einen Anstieg der Zahl der Lizenzentzüge bei Kreditinstituten, einschließlich Banken, voraus.

Dieser Prozess gewinnt eine noch nie dagewesene Dynamik. Den vorgelegten Statistiken zufolge gab es allein in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 28 Fälle von Lizenzentzug bei Banken. Das sind 87 % mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2020.

Laut dem Experten Jurij Belikow könnten bis zu 30 Kreditinstitute bis Ende des Jahres den gleichen Weg einschlagen. Er bezeichnete die Hauptursache für die Ausfälle in diesem Bereich als dubiose Operationen, die direkt oder indirekt gegen russisches Recht verstoßen.

„Häufig kommt es bei Nichtbankinstituten, die Konten von Online-Casinos, Wettbüros und anderen Vertretern des in Russland verbotenen illegalen Glücksspiels betreuen, zu einem Lizenzentzug oder einer Lizenzaufhebung. Meistens haben sie keine russische Registrierung, so dass die Behörden gezwungen sind, auf strenge Vorschriften zurückzugreifen“, sagte Belikov.

Die russische Zentralbank begann ihre Politik zur Verhinderung von Transaktionen zugunsten von Glücksspielunternehmen, die in Russland illegal sind, Ende letzten Jahres, als bekannt wurde, dass der QIWI-Gruppe und dem Zahlungsdienst UMani die Abwicklung von Transaktionen zugunsten von Online-Casinos und Wettbüros verboten wurde. Damals erklärte die Regulierungsbehörde nicht offen einen konkreten Verstoß gegen das Gesetz, sondern ergriff eher harte Maßnahmen.

Allerdings hat die Zentralbank bereits in diesem Jahr damit begonnen, die Art des Verstoßes, der mit der Abrechnung von illegalen Glücksspielseiten verbunden ist, ausdrücklich zu nennen.

Der Eigentümer des Kasinos Tigre de Cristal äußerte sich optimistisch über die Zukunft seines Geschäfts in Russland.